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How not to support the Antarctic krill fishing industry // Keine Unterstützung für die Krill-Fischerei in der Antarktis

Hanna Michel

How not to support the Antarctic krill fishing industry // Keine Unterstützung für die Krill-Fischerei in der Antarktis

Fishing trawlers are directly competing with whales, seals, and penguins in Antarctica for krill – the (pretty much) only food source for inhabitants of the White continent and its surrounding waters. Antarctic Krill is the keystone species in the Antarctic ecosystem. Every species depends on it, either directly or indirectly.

Antarctica does not belong to any one nation. The Antarctic Treaty System (ATS) was signed by representatives of 12 countries in 1959 and now has  57 member states. The Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources (CCAMLR) is part of the ATS. This convention entered into force in 1982 aiming at the preservation of marine life in Antarctica.

Concerns over increasing catches of Antarctic Krill in the Southern Ocean were a major driver for the establishment of CCAMLR.

That brings us to what is currently happening at the Antarctic Peninsula: Fishing vessels are fishing Antarctic Krill in close proximity to whales and penguin colonies. Even though krill fishing has been happening in the Southern Ocean since the 1970s, this is a shocking new reality.

How come this is legal?

This year’s annual meeting was held in October in Hobart, Australia. Unfortunately, some members failed to support the extension of existing krill fishing regulation measures.

The usual suspects, China & Russia – that have blocked the creation of a Marine Protected Area around the Antarctic Peninsula for eight years – vetoed the renewal of a conservation measure (CM 51-07). This regulation was introduced to avoid overly intensive fishing pressure by distributing fishing activities within designated sub-areas of the expansive krill-fishing area.

This means that fishing vessels are seen closer to the wildlife hotspots of the Antarctic Peninsula than ever before.

The Association of Responsible Krill Harvesting companies (ARK) consists of 10 krill fishing companies that, for example, keep a voluntary buffer zone around areas with the greatest wildlife densities. (Source: Distribution and size of penguin breeding colonies in Subarea 48.1, in relation to ARK VRZs. Source: MAPPPD (www.penguinmap.com) and Strycker et al. 2020 (https://doi.org/10.1038/s41598-020-76479-3))

However, two of the vessels seen on MarineTraffic.com belong to Aker BioMarine, one of the members of ARK, albeit outside of the buffer zone. Also considering the distances that penguins cover when foraging (e.g. Phillips et al. 2021, Davis et al. 1988), it is questionable whether the buffer zones are sufficient to avoid negative impacts on wildlife. On the contrary, studies have shown that krill fishing was affecting penguins even before the end of CM 51-07. Colonies of Chinstrap penguins have shown steep declines over the last decades, while many whale species are still recovering from commercial whaling that brought many species to the brink of extinction.

Additionally, several humpback whales have already died as bycatch in the Krill fishing nets, penguins have been seen entangled in fishing gear, and debris in the form of floats and lines has been recovered by a sailing yacht (information from colleagues).

What can we do?

This article provides more detailed information, but Antarctic krill has two main uses: as a dietary supplement for humans (typically as Krill oil) and, even more so, as feed for farmed fish. This should be a no-brainer but none of us needs Antarctic Krill to live a happy and healthy life.

Don’t buy Krill oil! That is the easiest thing. Do not buy Krill-based supplements. If you want to go further, share this information with your friends and family, and even contact local stores if you see these supplements being sold there.

The same goes for farmed fish – don’t buy it. This applies mostly to trout and salmon but also for other marine fish and shrimp. Aker BioMarine, one of the major players in the industry, has markets in Norway, Chile, Asia, Australia, and the U.S. It is extremely difficult, if not impossible to get any information about what the farmed fish you buy at a supermarket has been fed with but, unless you know otherwise, you have to assume that it has been fed with Krill from Antarctica.

Watch Seaspiracy! Not specifically about the commercial fishing of Antarctic krill, however, this documentary is a must-watch for any consumer of fish or other marine animals. Sea Shepherd is currently running Operation Antarctica Defense, and they have already made great videos about the Krill fishing: The Return To Antarctica: Whales Under Siege & Exposed: The Shocking Truth about Antarctic Krill Fishing.

#antarctica #stopkrillingantarctica #stopkrillfishing


Fischereischiffe konkurrieren in der Antarktis direkt mit Walen, Robben und Pinguinen um Krill – die (so ziemlich) einzige Nahrungsquelle für die Bewohner des weißen Kontinents und seiner umliegenden Gewässer. Antarktischer Krill ist die Schlüsselart im antarktischen Ökosystem. Jede Art ist entweder direkt oder indirekt von ihm abhängig.

Die Antarktis gehört keiner einzelnen Nation. Das Antarktis-Vertrag wurde 1959 von Vertretern von 12 Ländern unterzeichnet und hat heute 57 Mitgliedsstaaten, inklusive Deutschland. Die Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) ist Teil des Antarktis-Vertrags. Dieses Übereinkommen trat 1982 in Kraft und zielt auf die Erhaltung des Meereslebens in der Antarktis ab.

Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Fänge von Antarktis-Krill im Südpolarmeer waren ein wichtiger Grund für die Gründung der CCAMLR.

Damit kommen wir zu dem, was derzeit an der Antarktischen Halbinsel passiert: Fischereischiffe fischen in unmittelbarer Nähe von Walen und Pinguinkolonien nach Antarktischem Krill. Obwohl im Südpolarmeer bereits seit den 1970er Jahren Krill gefischt wird, ist dies eine schockierende neue Realität.

Wie kann das legal sein?

Die diesjährige Jahrestagung fand im Oktober in Hobart, Australien, statt. Leider konnten einige Mitglieder die Ausweitung der bestehenden Regulierungsmaßnahmen für den Krillfang nicht unterstützen.

Die üblichen Verdächtigen, China und Russland – die seit acht Jahren die Einrichtung eines Meeresschutzgebiets um die Antarktische Halbinsel blockierenhaben die Erneuerung einer Schutzmaßnahme (CM 51-07) abgelehnt. Diese Regelung wurde eingeführt, um einen zu intensiven Fischereidruck zu vermeiden, indem die Fischereiaktivitäten auf bestimmte Teilgebiete des ausgedehnten Krill-Fanggebiets verteilt werden.

Dies bedeutet, dass Fischereifahrzeuge näher an den Wildtier-Hotspots der Antarktischen Halbinsel gesichtet werden als jemals zuvor.

Die Association of Responsible Krill Harvesting Companies (ARK) besteht aus 10 Krillfischereiunternehmen, die beispielsweise eine freiwillige Pufferzone um Gebiete mit der größten Wildtierdichte einhalten.

Zwei der auf MarineTraffic.com gezeigten Schiffe gehören jedoch Aker BioMarine, einem der Mitglieder von ARK, wenn auch außerhalb der Pufferzone. Auch wenn man die Entfernungen berücksichtigt, die Pinguine bei der Nahrungssuche zurücklegen (z. B. Phillips et al. 2021, Davis et al. 1988), ist es fraglich, ob die Pufferzonen ausreichen, um negative Auswirkungen auf die Tierwelt zu vermeiden. Im Gegenteil, Studien haben gezeigt, dass der Krillfang die Pinguine bereits vor dem Ende von CM 51-07 beeinträchtigte. Kolonien von Zügelpinguinen haben in den letzten Jahrzehnten einen starken Rückgang verzeichnet, während sich viele Walarten noch immer vom kommerziellen Walfang erholen, der viele Arten an den Rand des Aussterbens gebracht hat.

Zudem sind bereits mehrere Buckelwale als Beifang in den Netzen der Krill-Fischer verendet, Pinguine wurden in Fischernetzen verfangen gesichtet und Überreste von Fischereigerät in Form von Schwimmkörpern und Leinen von einer Segelyacht geborgen (Infos von Kollegen).

Was können wir tun?

Dieser Artikel enthält ausführlichere Informationen, aber Antarktischer Krill hat zwei Hauptanwendungen: als Nahrungsergänzungsmittel für Menschen und, noch wichtiger, als Futter für Zuchtfische. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber niemand von uns braucht antarktischen Krill, um ein glückliches und gesundes Leben zu führen.

Kaufe kein Krill-Öl! Das ist das Einfachste. Kaufe keine Nahrungsergänzungsmittel auf Krill-Basis. Wenn du noch weiter gehen möchtest, teile diese Infos mit Freunden und Familie und wende dich an lokale Geschäfte, wenn du siehst, dass diese Nahrungsergänzungsmittel dort verkauft werden.

Dasselbe gilt für Zuchtfische – vermeide Fisch von Fischfarmen! Das gilt vor allem für Forellen und Lachse, aber auch für andere Meeresfische und Garnelen. Aker BioMarine, einer der Hauptakteure in der Branche, hat Märkte in Norwegen, Chile, Asien, Australien und den USA. Es ist äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich, Informationen darüber zu bekommen, womit der Zuchtfisch, den du im Supermarkt kaufst, gefüttert wurde, aber wenn du nichts gegenteilig weißt, geh davon aus, dass er mit Krill aus der Antarktis gefüttert wurde.

Schau‘ Seaspiracy! Diese Dokumentation handelt zwar nicht speziell vom Krillfang, ist jedoch ein Muss für jeden Konsumenten von Fisch oder anderen Meerestieren. Sea Shepherd führt derzeit die Kampagne Operation Antarctica Defense durch und hat bereits großartige Videos über den Krillfang gedreht: The Return To Antarctica: Whales Under Siege & Exposed: The Shocking Truth about Antarctic Krill Fishing.

 

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